Zu den wiederkehrenden Arbeiten in unserer Werkstatt gehört die Nabenwartung. Bei den Schaltnaben von SHIMANO mit 3, 5, 7 und 8 Gängen soll in regelmäßigen Abständen die Getriebeeinheit aus dem Gehäuse genommen und gewartet werden. Dabei reinigen wir das Äußere der Getriebeeinheit und das Nabengehäuse, prüfen die Lager und ihre Laufflächen, geben die Einheit dann in ein Öltauchbad, fetten alle Lager neu und bauen die Nabe wieder zusammen. So können wir Verschleiß an den Lagern frühzeitig erkennen und Teile austauschen bevor Schäden entstehen. Das Tauchbad frischt die Dauerschmierung im Getriebe auf und - fast noch wichtiger - verdrängt (Kondens)Wasser aus dem Getriebe. Gereinigt, frisch gefettet und sauber eingestellt erfüllen alle Lager wieder verlässlich ihre Aufgabe.
Dass das durchaus sinnvoll ist, sehen wir immer wieder, wenn Räder zum ersten Mal zu uns in die Werkstatt kommen, weil z. B. die Hinterradnabe Geräusche macht oder die Gänge nicht alle sauber funktionieren. Dann finden wir schon mal eine Getriebeeinheit, die nie gewartet wurde. Das ist leicht zu erkennen an trocken (ohne Fett) laufenden Lagern oder an einem Rostbelag auf der gesamten Getriebeeinheit. Es kommt auch vor, dass wir einige Milliliter rostiges Wasser aus dem Nabengehäuse wischen müssen. Oft ist dann nicht nur die Getriebeeinheit defekt, sondern auch das Innere des Gehäuses korrodiert, so dass wir eine neue Nabe bzw. ein neues Hinterrad in das Rad einbauen müssen.
Daher ist unsere Empfehlung: Bei Neurädern mit SHIMANO-Nabenschaltung eine erste Nabenwartung nach einem Jahr oder 1.000 km und dann nach weiteren 2.000 km oder einem weiteren Jahr. Ab dann kannst du die Wartungsintervalle der Nutzung und der Witterung entsprechend anpassen.